Von der Erschaffung der Welt

(In’t Johr 0)

As uns‘ Herrgott de Welt erschaffen ded, füng hei bi Meckelnborg an un tworsten von de Ostseesid her un makte dat eigenhändig farig; up de ein Sid bet Ratzeborg un Swerin, up de anner Sid bet Sternhagen un Bramborg, un wis’te sine heiligen Engel, wo’t makt warden müßt, un redte tau ehr un säd, sei süllen’t so wider maken.

Na, Raphael füng nu bi Nigen-Strelitz un Mirow an, un Gabriel bi Groten-Baebelin, Serrahn un Krakow, un Michael namm dat Lübtheener Amt un Grabow un Daems, aewer’t würd ok dornah. – Na, Lihrwark is kein Meisterstück. – Aewer unsen Herrgott würd dat doch sihr jammern, dat sin gaud Wark so verbruddelt warden süll, un hei röp sei noch mal tausamen und säd: „Nu paßt gaud up! Ick will jug dat nochmal vörmaken.“
Un dunn makte hei de Raebelsche Gegend un de Lübsche Gegend un den Parchenschen Sünnenbarg un säd: „Dor nemt jug en Ogenspeigel an!“ – Aewer, was dat nu pure Fulheit, oder was dat blote Daemlichkeit, sei huddelten doraewer her un muddelten wat taurecht un nehmen nich naug Leim mang den Sand un karrten de Mark Bramborg farig bet Gräfenhähnichen un Treuenbriezen un de Lüneburger Heid bet Giffhorn un Celle; dunn röp aewer uns‘ Herrgott: „Holt! Stopp! De Sak, die geiht nich! Ji makt mi jo min ganz Dütschland tau Schanden!“ – Un hei makte nah Nurden hen dat schöne Sleswig-Holstein.
Up dese Ort is uns‘ Meckelnborg worden, un schön is’t in’n Ganzen worden, dat weit jeder, de dorin buren is un tagen; un wenn en frömd Minsch rinne kamen deiht, un hei hett Ogen tau seihn, denn kann hei seihn, dat unsen Herrgott sin Hand up Wisch un Wald, up Barg un See sülwst rauht hett, un dat hei Meckelnborg mit in’t Og fat’t hett, as hei sach, dat allens gaud was.

Fritz Reuter

aus: Heimatzeitschrift „Land und Leute“ 1957

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